Förderverein des Bilderbuchmuseums stiftet Auszeichnung der Kinderjury beim „Troisdorfer Bilderbuchpreis“
Der Förderverein des Bilderbuchmuseums begleitete auch in diesem Jahr mit großer Freude die Verleihung des „Troisdorfer Bilderbuchpreises“, der deutschlandweit einzigartig ist. Als einzige Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, die sich ganz der Illustrationskunst im Kinderbuch widmet, lenkt der Preis alle zwei Jahre den Blick auf die künstlerische Vielfalt und die erzählerische Qualität aktueller Bilderbuchproduktionen.
Ein Herzensprojekt des Fördervereins ist der „Preis der Kinderjury“, der von Troisdorfer Drittklässler:innen vergeben wird. Der Förderverein stiftet diesen Preis seit vielen Jahren. „Kinder sind die ehrlichsten Jurymitglieder, die man sich vorstellen kann”, sagt Karl Arnold, der Vorsitzende des Fördervereins. „Sie begegnen Geschichten intuitiv, unvoreingenommen – und mit einer Begeisterung, die uns Erwachsene immer wieder daran erinnert, warum wir Bilderbuchkunst fördern. Der Preis der Kinderjury ist für uns ein ganz zentraler Beitrag zur Leseförderung und zur kulturellen Teilhabe von Anfang an.“
In diesem Jahr fiel die Wahl der jungen Leser:innen auf das Bilderbuch „Momo“, das von der international tätigen Künstlerin Simona Ceccarelli illustriert wurde. In ihrer berührenden Neuinterpretation des Klassikers von Michael Ende hat die Illustratorin eine ganz eigene visuelle Sprache gefunden: poetisch, zurückhaltend, zugleich ausdrucksstark und tiefgründig. Auf Grundlage einer einfühlsam gekürzten Textfassung von Uwe-Michael Gutzschhahn entfaltete Ceccarelli eine Bildwelt, die die philosophische Tiefe von Endes Geschichte ins Zentrum stellt.
Dies würdigte auch die Kinderjury in ihrer Begründung für die Preisvergabe: „So werden in den gestalteten Szenen realistische Handlungsmomente und fantastische Vorstellungsinhalte fast surrealistisch miteinander verwoben. Sowohl in den großen Szenenbildern als auch in den panelartigen Bildausschnitten oder schnell aneinandergereihten Bildfolgen kommt dies dem Text in seiner Verknappung sehr entgegen. Ceccarellis Bilder überzeugen mit einer Ausdruckskraft, die an traditionelle Maltechniken wie Öl, Aquarell oder Pastell erinnert – und doch arbeitet die Illustratorin mittlerweile überwiegend digital. Dabei greift sie auf analoge Materialien wie verschiedene Texturen, Papiere oder Zeichnungen zurück. Diese arbeitet sie in ihre Illustrationen ein, wodurch es ihr gelingt, eine Tiefe zu erzeugen, die die elementare philosophische Thematik der Textvorlage perfekt spiegelt. Auch die reduzierte Farbpalette verdeutlicht die ruhige und träumerisch-märchenhafte Grundstimmung der Geschichte.“
Die Wahl von „Momo” zeigt einmal mehr, wie zeitlos und relevant literarische Klassiker im Bilderbuchformat sein können – insbesondere, wenn sie mit so viel Sorgfalt, gestalterischem Feingefühl und künstlerischer Vision neu interpretiert werden.
Die weiteren Auszeichnungen des „Troisdorfer Bilderbuchpreises 2025“ gingen an:
- 1. Preis: Golden Cosmos für „Ludwig und das Nashorn“ (NordSüd Verlag)
- 2. Preis: Mehrdad Zaeri für „Krabat“ (Thienemann Verlag)
- 3. Preis: Pauline Pete für „Lieblingspulli“ (Kunstanstifter Verlag)
- Förderpreis: Larissa Goffart für „Allgegenwärtig. Jeder Moment im Kosmos“ (unveröffentlicht)
Der Förderverein gratuliert allen Preisträger:innen herzlich – und dankt allen beteiligten Kindern, Jurymitgliedern, Verlagen und Unterstützer:innen für ihr Engagement und ihre Liebe zur Bilderbuchkunst.
Die begleitende Ausstellung zum Troisdorfer Bilderbuchpreis ist noch bis zum 16. November im Bilderbuchmuseum zu sehen.

















