Merav Salomon
Mit großzügiger Unterstützung des Vereins zur Förderung der Kinderbuch-Kunst des Museums der Stadt Troisdorf konnten verschiedene Werke der zeitgenössischen israelischen Künstlerin Merav Salomon erworben werden.
Merav Salomon, geboren 1967 in Tel Aviv hat deutsche Großeltern, die noch vor der Shoah auswanderten und ihre Liebe zur deutschen Kultur und zum deutschen Bilderbuch mit nach Israel brachten. Dies prägte Salomons Bild von Deutschland nachhaltig, während sie gleichzeitig mehr und mehr über die Schrecken der Shoah lernte und Deutschland als Land der Täter zu begreifen begann.
Diese Diskrepanz prägt bis heute ihre Illustrationskunst, die doch bisweilen an die großen deutschen Illustratoren wie Walter Trier und Wilhelm Busch erinnert und gleichzeitig Themen wie Tod, Krieg und den Holocaust verarbeitet.
Nachdem 2018 die Ausstellung “Staying Alive. Bilderzählungen von Merav Salomon” ein voller Erfolg für das Museum war, war klar, dass Illustrationen dieser bedeutenden israelischen Künstlerin mit deutschen Wurzeln den Bestand der Museumssammlung vortrefflich ergänzen würden. So wurde mit Hilfe des Fördervereins ein Ankauf von 20 Arbeiten zu “The archive of the Hand of Chance” aus dem Jahr 2016 realisiert. Darin verarbeitet die Illustratorin die Geschichte ihrer Urgroßmutter Regina Korn, die in Polen lebte, während des 2. Weltkrieges zunächst nach Auschwitz, anschließend nach Bergen-Belsen deportiert wurde und kurz nach der Befreiung durch die Briten verstarb.
Ihr Grafikdesign-Studium absolvierte Salomon an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem, wo sie heute als Professorin tätig ist. Ihre Arbeiten erhielten zahlreiche Auszeichnungen wie den Sharet Foundation Prize sowie den Distinguished Award der Israeli Council for Art and Culture. Merav Salomons Illustrationen erschienen unter anderem in der New York Times und dem New York Magazine.
Wir freuen uns dieses bedeutende Kontingent zeitgenössischer Kunst in der Illustrationssammlung des Bilderbuchmuseums begrüßen zu dürfen.